Ach hätt ich doch….(oder die 72/21 Regel)

…..ist nicht nur der Titel des gleichnamigen Buches des Psychologie Professors Neal Roese, sondern eine Aussage, die sicher jeder von uns mindestens einmal schon in seinem Leben getätigt hat.

 

Wir fragen uns, ob nicht der Job, den wir damals abgelehnt haben, besser zu uns gepasst hätte? Oder ob der Mann oder die Frau, den oder die wir damals abserviert hatten, nicht das Potenzial zur großen Liebe gehabt hätte?

Aber nicht nur solch grundlegende Lebensentscheidungen sind es, die wir ab und an hinterfragen. Oft sind es auch kleinere Ideen oder Visionen, die wir an einem bestimmten Tag im Kopf hatten, aber nie umgesetzt haben.

 

Der langjährige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt sagte einmal: „Wer eine Vision hat, der soll zum Arzt gehen.“ Doch sind wir uns ehrlich: Alles beginnt mit einer Vision, also einer Vorstellung dessen, was wir gerne in unserem Leben hätten. Gehirnforscher sind sich übrigens einig, dass alleine die Vorstellung einer Situation dazu reicht, dass bereits wichtige Hormone wie z.B. Dopamin in unserem Körper freigesetzt werden. Dieses Hormon ist für eine Vielzahl von Körperreaktionen verantwortlich, so etwa für die Feinmotorik oder die Körperbewegung, aber auch für psychischen Antrieb, Wohlbefinden, Lebensfreude, Mut, Konzentration und Vergnügen.

 

Man kann also davon ausgehen, dass sich positive Visionen grundsätzlich positiv auf unseren Körper auswirken. So hat übrigens auch Helmut Schmidt seine Aussage mehrfach in nachfolgenden Interviews dementiert und als „pampige Antwort auf eine dusselige Frage“ wieder ins rechte Licht gerückt.

 

Da das System unseres Körpers grundsätzlich so beschaffen ist, den Ausgleich herzustellen, liegt es auf der Hand, dass nach der durch das Dopamin eingeleiteten Aktivitäts- und Aufbruchphase eine Phase der Regulierung und Entspannung folgt. Für Interessierte ist es übrigens das körpereigene Morphium, das diesen Prozess einleitet. Wenn wir uns diesen biologischen Kreislauf vor Augen halten, wird es nachvollziehbar, dass diese Aufbruchphase nicht unendlich lange vorhanden ist. Es handelt sich nur um ein kurzes Zeitfenster, in dem es möglich ist, diesen positiven Impuls auszunutzen.

 

Genau darum geht es auch im Mentaltraining. Wir nennen es die 72/21 Regel. Diese besagt, dass es für das Gelingen und das nachhaltige Umsetzen einer neuen Sichtweise, einer Idee oder eines Verhaltens wichtig ist, innerhalb von 72 Stunden den ersten Schritt zu machen und dies 21 Tage lang zu wiederholen. Wenn Sie also eine neue Idee begeistert, dann fixieren Sie dieses Vorhaben schriftlich und setzen Sie den ersten Schritt dazu innerhalb von 3 Tagen um.

 

Gut, werden Sie jetzt denken, einen Schritt zu tun ist ja noch in Ordnung. Aber warum ist es wichtig, dies dann 21 Tage lang zu trainieren? Diese Frage bekomme ich übrigens auch oft in meinen Coachings gestellt. Meine Antwort darauf lautet immer: Genau deshalb heißt es Mental TRAINING!

 

Aus der Gehirnforschung wissen wir, dass es einer gewissen Übung bedarf, um neue neuronale Netzwerke entstehen zu lassen. Ich nehme dazu meistens das Bild der Autobahn: Wenn unser Gehirn in einem Bereich länger in eine bestimmte Richtung gedacht und daraus bereits gelernte Verhaltensweisen entwickelt hat, dann ist im Laufe der Zeit eine schöne Autobahn entstanden. Wir fahren täglich darauf, kennen alle Geschwindigkeitsbegrenzungen und Ausfahrten, und fühlen uns wohl auf dieser Autobahn zu fahren. Deshalb tun wir uns mit Veränderungen oft so schwer. Wir fahren lieber auf ausgefahrenen Wegen die uns bereit bekannt sind. Lassen wir eine neue Idee oder Vision in unserem Gehirn entstehen, dann gleicht diese am Anfang eher einem Feldweg.

 

 Der 2005 verstorbene amerikanische Philosoph und Ökonom Peter F. Drucker, Pionier der modernen Managementlehre sagte einmal: „Was alle Erfolgreichen miteinander verbindet, ist die Fähigkeit, den Graben zwischen Entschluss und Ausführung äußerst schmal zu halten.“

 

Nützen wir also die körperliche Aufbruch-Stimmung und beginnen einen neuen Feldweg zu gehen, dann haben wir die Chance, dass dieser Stück für Stück das Ausmaß unserer ursprünglichen Autobahn annimmt. Und vielleicht sogar noch mehr: also die selbe Autobahn, nur statt 2 sogar 4 Spuren und zusätzlich natürlich mit Flüsterasphalt.

 

In diesem Sinne bleibt mir nur noch eines zu sagen: Starten Sie heute mit der Umsetzung Ihrer Vision – damit der neue Weg eine Chance hat – und Sie Ihr Ziel erreichen!

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Kommentare: 3
  • #1

    Robert (Montag, 09 Januar 2017 21:46)

    Du hast ja alles schon im Köcher�
    Gibst Du hier nicht allzu viel von Deinem Repertoire preis?
    Liebe Grüsse
    Robert

  • #2

    Regina Swoboda - mental erleben (Dienstag, 10 Januar 2017 14:21)

    Hallo Robert!

    Danke für dein Feedback! Nun ja, ich sehe mein Wissen nicht als etwas, das ich exklusiv für mich behalten möchte. Je mehr Menschen von den Techniken des Mentaltrainings erfahren, desto besser ist es. Also - gerne wieder reinschauen, der nächste Blog folgt in Kürze :)

  • #3

    Lindsey Napoli (Montag, 06 Februar 2017 07:56)


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