In 4 Steps zu einem erfolgreichen Mindset

„Um diesen Kunden zu gewinnen brauchst du das richtige Mindset“ – hab ich erst letztens wieder einen Unternehmer zu einem anderen sagen hören. Aber was bedeutet eigentlich Mindset? Nun, wir können Mindset mit Begriffen wie z.B. Denkweise, Einstellung, Haltung, etc. übersetzen.  Dieses Mindset – wie aufmerksame Leser dieses Blogs bereits wissen – beginnt bereits recht früh in uns zu wachsen und wird vorwiegend durch Erzählungen und Erfahrungen des Umfelds, Medien, aber auch durch eigene Erlebnisse und Erfahrungen geprägt.

Je nach dem, wie mein Gehirn gefüttert wurde, habe ich ein mehr oder weniger hilfreiches Mindset. Nun sind wir vielleicht nicht verantwortlich für die Gedanken und die Gefühle, die in uns auftauchen, aber wir sind verantwortlich dafür, wie wir mit diesen Gedanken umgehen. Ein Mindset arbeitet also vor dem Hintergrund unserer Prägungen wie ein Filter, der bestimmt, wie wir unsere Umgebung, aber vor allem unsere eigenen Möglichkeiten wahrnehmen.

Ich habe mir erlaubt, dies anhand eines kurzen Satzes zu demonstrieren. Dieser Satz besteht gerade mal aus vier Wörtern – deckt aber meiner Meinung nach ganz hervorragend die 4 Schlüssel oder 4 Steps zum erfolgreichen Mindset ab. Er lautet: Kann ich etwas bewirken?

 

1. ....... Ich etwas bewirken? (dynamisches Mindset)

Kann....:

Die erste, entscheidende Frage lautet: Ist es meinem Mindset überhaupt möglich, sich zu verändern? Die amerikanische Psychologin Carol Dweck unterscheidet in ihren Studien zwischen dem dynamischen und statischen Mindset.  Diejenigen unter uns, die über ein dynamische Mindset, im Englischen als growth mindset verfügen, sind der festen Überzeugung, dass sie alles erreichen können, solange sie genügend Einsatz bringen, trainieren oder lernen. Mit einem statischen Mindset habe ich die Idee, dass mir Intelligenz, Fähigkeiten und Leistungsfähigkeit in die Wiege gelegt werden und diese nicht maßgeblich verändert werden können. Dweck fand in unzähligen Studien heraus, dass die Art, wie wir über uns denken, eine viel größere Auswirkung auf unseren Erfolg hat, als die Anzahl unserer Talente.

 

 

Der Unterschied zwischen einem statischen und einem dynamischen Selbstbild zeigt sich besonders in der Reaktion auf Herausforderung und Misserfolg: Menschen mit statischem Selbstbild reagieren auf Misserfolg eher mit Hilflosigkeit und Wut. Sie erleben den eigenen Selbstwert bedroht und geraten unter Druck. Menschen mit dynamischem Selbstbild sehen Misserfolge als Lernerfahrungen die sie nutzen, um neue Strategien zu entwickeln. Diese Einstellung ist es auch, die Menschen ein deutlich geringeres Stresslevel ermöglicht. In einer Studie wurde bestätigt, dass Akteure mit dynamischem Mindset zwar auch Schmerzen oder negative Gefühle mit Niederlagen verbinden, aber dass ihr Selbstwertgefühl bei weitem nicht so stark leidet wie das von Menschen mit statischem Mindset.

 

2. Kann ........ etwas bewirken? (positives Selbstbild)

...Ich....:

Die zweite Frage zielt auf meine Sicht auf mich Selbst ab: Wie nehme ich mich selbst wahr? Um mich selbst auf Erfolg zu programmieren, ist entscheidend, ob ich mich selbst überhaupt in der Lage dazu sehe. Es geht darum, welches Selbstbild ich über mich habe. Der Business Coach Experte Karsten Drath bezeichnet dies als innere Haltung. Er meint damit die Idee, dass ich mich selbst als „Täter“ – also sozusagen als das eigene Kontrollzentrum sehe, oder ob ich mich eher als „Opfer“ wahrnehme, und damit die Kontrolle dem Außen abgebe.  Wenn ich z.B. die Haltung habe, dass mein Chef oder meine Chefin daran schuld ist, dass meine Ideen nicht gehört werden oder dass ich immer mit so viel Projekten überhäuft werde, dann habe ich mein Kontrollzentrum der Chefität übergeben. Dies wirkt sich natürlich nachweislich auf mein Selbstbild aus. Sehr schnell kann dann in mir das Gefühl entstehen, ich kann ja hier nichts ausrichten, ich muss so tun, wie die anderen wollen.

 

Mit einem positiven Selbstbild könnten ganz neue Lösungsstrategien entstehen: Statt Projekt-Überflutung kann ich z.B. lernen, mich besser abzugrenzen, also zu wissen, wo meine Grenzen sind und diese zu achten. Statt dem Jammern über nicht gehörte Ideen kann ich in der Abteilung , Ideen – Think thanks einführen oder lernen, von meinem Umfeld Feedback einzufordern. Verfüge ich über diese eigenverantwortliche Haltung, dann bieten sich automatisch mögliche Veränderungsszenarien. 

 

Kann ich ............bewirken? (Optimales Zielbild)

...etwas.....:

„Wer kein Ziel hat, für den ist kein Wind der Richtige.“ Wenn ich also nicht weiß, wohin ich möchte, was ich bewegen möchte, dann verhalte ich mich wie ein Schiff ohne Ruder. Ein auf Erfolg programmiertes Mindset erkennt man immer daran, dass das Zielbild immer abrufbar ist. Ich muss mir also klar werden, was ich möchte, und wie diese Zielvorstellung aussieht. Am besten stelle ich mir täglich diese Vision mit allen Sinnen vor. Die Vision und Zukunftsorientierung stellt in den modernen Resilienzkonzepten einen der entscheidenden Faktoren dar. 

 

4. Kann ich etwas.........? (hohe Selbstwirksamkeit)

....bewirken:

In der alltagssprachlichen Verwendung wird mit Selbstwirksamkeit die Fähigkeit eines Menschen bezeichnet, „aus eigenem Antrieb heraus aktiv tätig zu sein und damit etwas zu bewirken“, was vor allem die Handlungsfähigkeit eines Menschen hervorhebt.

 

Und es wird noch spannender: Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit neigen dazu, sich positive bzw. erfolgreiche Zukunftsszenarien vorzustellen. Dies bedeutet also, dass sich die Idee, selbst wirksam zu sein positiv auf die Visualisierung seines eigenen Ziels auswirkt.

 

In einer Studie mit Rauchern im Jahr 1993 wurde nachgewiesen, dass erfolglose Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören, von Personen mit hoher Selbstwirksamkeit hauptsächlich mit mangelndem Einsatz begründet wurden. Raucher mit niedriger Selbstwirksamkeit machten hingegen vorwiegend ihre eigene Unfähigkeit für den Misserfolg verantwortlich. Für einige Forscher gilt die Selbstwirksamkeit gar als Haupteinflussfaktor auf Motivation und Leistung.

 

Zusammengefasst kann man sagen, dass

·         Ein dynamisches, wachsendes Mindset, also die Idee, dass wir uns entwickeln können

·         gepaart mit einer guten Portion Eigenverantwortung, dass wir selbst etwas ändern können,

·         einer Vision, also einer klaren Idee wo wir hin möchten und

·         einer hohen Selbstwirksamkeitsüberzeugung, also dass wir selbst wirksam sind

für den persönlichen Erfolg unverzichtbar sind.

 

Und die gute Nachricht am Schluss: Alle 4 Schritte sind mit und durch mentales Training erlernbar. Vorausgesetzt, Sie erlauben sich, sich zu entwickeln – ich freue mich, wenn ich Sie auf diesem Weg begleiten darf!

 

 

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